Erich Klas und Agrartechniker-Team der Uniön Majomut Agrartechniker überprüft eine Kaffeestaude Qualitätssicherung im Lager der Uniön Majomut
Uniön Majomut

Weitere Informationen über die Kaffeekooperative Unión Majomut finden Sie:

Sie finden Campesino im Handel.

Bestellen Sie jetzt auch bequem in unserem Online-Shop.

Unión Majomut


Die Kaffee-Kooperative Unión Majomut ist ein Zusammenschluß von gut 1.000 indigenen Kleinbauern und ihren Familien. Sie leben in 35 Gemeinden im Umland der Stadt San Cristóbal de Las Casas im mexikanischen Bundesstaat Chiapas. Die Kooperative besteht seit 1983 und ist eine der ältesten Kaffee-Kooperativen in ganz Mexiko. Die Kleinbauern verfügen durchschnittlich über 0,5 bis 1,5 Hektar Anbaufläche für ihren Kaffee.

Basisdemokratische Organisation

Die Unión Majomut ist mitgliedergeführt und basisdemokratisch organisiert. Strategische Angelegenheiten entscheiden die Erzeugerinnen und Erzeuger in Generalversammlungen. Operative Entscheidungen treffen aus ihren Reihen gewählte Delegierte.

Diese Delegierten wählen alle drei Jahre den Verwaltungsrat (Präsident, Sekretär und Schatzmeister), der die Kooperative nach außen repräsentiert, sowie einen Aufsichtsrat. Dieser hat in allen Bereichen der Kaffee-Erzeugung und des Ankaufs die entscheidende Kontrollfunktion. Die Kooperative verfügt weiter über ein Team von Agrartechnikern sowie Vertriebs- und Verwaltungsmitarbeitern, die die Erzeuger in produktiven, organisatorischen und kommerziellen Angelegenheiten unterstützen und begleiten.

Um nachhaltig die Unabhängigkeit von staatlichen Beihilfen zu erlangen, wurde im Jahr 2005 eine Mikrobank zur Eigenfinanzierung gegründet. Hier erhalten die Erzeugerinnen und Erzeuger Zugang zu grundlegenden finanziellen Dienstleistungen wie Sparkonten oder Mini-Krediten.

Export über den Fairen Handel

Hauptaufgabe der Kooperative ist der Zugang zu nationalen und internationalen Absatzmärkten für ihre Mitglieder. In Mexiko hat die Unión Majomut wesentlich am Aufbau des nationalen Fairhandels-Label „Comercio Justo México“ mitgewirkt und hat dadurch - gemeinsam mit anderen Kleinbauern-Kooperativen - eine Möglichkeit geschaffen, um die eigenen Erzeugnisse auf dem nationalen Markt auszuzeichnen.

Durch die Selbstvermarktung des Kaffees kann der lokale Zwischenhandel weitgehend umgangen werden. Die auch als "Kojoten" bezeichneten Zwischenhändler nutzen häufig die geringen Informationsmöglichkeiten und kleinen Produktionsmengen der nicht-organisierten Erzeuger aus. Sie bezahlen Abnahmepreise, die weder der hochwertigen Qualität der Kaffees gerecht werden noch die Anbau- und Verarbeitungskosten decken können. Nicht selten manipulieren sie ihre mobilen Waagen, um die eigenen Gewinnmargen noch zu steigern.

1994 trat die Unión Majomut dem internationalen Fairtrade-System bei. Der Hauptanteil der Kaffee-Erzeugung der Kooperative (85 %) geht über den Fairen Handel in den Export und wird jährlich von FLO-Cert, der Fairhandelskontrollstelle von Fairtrade International, kontrolliert. Der Faire Handel sichert den Erzeugern der Kooperative im Wesentlichen den gewährleisteten Mindestpreis, die Vorfinanzierung sowie den Bio- und Sozialzuschlag. Die restlichen 15% der Gesamterzeugung verbleiben auf dem nationalen Markt.

Seit 2011 ist die Kooperative auch vom Dachverband lateinamerikanischer und karibischer Kleinbauernorganisationen "CLAC" zertifiziert - mit dem Fairhandelssiegel "YourSymbol"/"TuSímbolo" für Kleinerzeuger. Dieses Siegel entstand - als Alternative zu dem bekannten Fairtrade-Siegel - aus der Notwendigkeit, sich auch auf den internationalen Fairhandelsmärkten von den Großgrundbesitzern, Großplantagen und internationalen Unternehmen zu unterscheiden und sichtbar zu positionieren. Deren Zugang zum Fairen Handel bedeutet in vielen Fällen eine weitere existentielle Bedrohung für die Kleinerzeugerorganisationen.